Transportlaufzeiten
in der Planung von Produktionsnetzwerken

Vom Transit zum Triumph

Transportlaufzeiten in der Planung von Produktionsnetzwerken

„Besser haben als brauchen“, pflegte mein Vater früher immer zu sagen. Würde man diese Volksweisheit auf ein Produktionsnetzwerk anwenden, stellt man schnell fest, dass überschüssige Lagerbestände schnell sehr teuer werden können. In diesem Artikel untersuchen wir, wie die Einbeziehung von Transportlaufzeiten in die taktische Planung dazu beitragen kann, den Bedarf an wertvollem Lagerraum zu reduzieren und die Gesamteffizienz der Produktion zu optimieren.

Herausforderungen für Produktionsnetzwerke

Stellen Sie sich ein Produktionsnetzwerk mit Fabriken oder Lagern in verschiedenen Ländern vor. Materialien oder Zwischenprodukte müssen oft über große geografische Entfernungen beschafft werden. Dies kann zwar zu Kosteneinsparungen führen, da die Preise für Waren und Zwischenprodukte im Vergleich zu lokalen Quellen sinken, aber diese Vorteile müssen die höheren Transportkosten überwiegen, um von Nutzen zu sein.

Mobiles Lagern

Nicht alle Güter und Ressourcen, die für die Produktion benötigt werden, müssen in herkömmlichen Lagern aufbewahrt werden. Sie können während des Transports, quasi in „mobilen Lagern“ aufbewahrt werden, was die Kosten merklich reduziert. Eine gute langfristige Kapazitätsplanung berücksichtigt daher lange Transport- und Lieferzeiten, ohne die Produktions- und Servicequalität zu beeinträchtigen. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur schlanken Produktion.

Natürlich hat ein solches System auch Nachteile. Unerwartete Verzögerungen können zu teuren Produktionsausfällen führen. Dadurch entstehen nicht nur direkte Kosten, sondern auch ein vermindertes Service-Level, das letztlich die Kundenzufriedenheit gefährdet.

Sicherheitsbestände können hier Abhilfe schaffen, führen aber zu höheren Lagerhaltungskosten. Der Trick besteht darin, Ressourcen auf der Grundlage einer guten Bedarfsprognose zu allokieren, so dass Maschinen, Rohstoffe und Personal in ausreichender Menge und zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Herausforderung besteht darin, ausreichende Sicherheitsbestände zu halten, um die Produktion am Laufen zu halten, ohne Überbestände aufzubauen.

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Produktionsnetzwerke beherrschen lernen

Die Grenzen manueller Planung

Die Kunst der langfristigen Kapazitätsplanung, unter Berücksichtigung von Transportlaufzeiten, besteht darin, die folgenden Faktoren in Einklang zu bringen:

Material- und Transportkosten

Material muss in der richtigen Qualität und zum richtigen Preis beschafft werden, ohne dass die Transportkosten die Kosteneffizienz zunichte machen. Dies kann nicht nur die Beschaffung über große Entfernungen bedeuten, sondern auch die Beschaffung mit langsamen Transportmitteln (z.B. Seefracht).

Produktionssicherheit und Service-Level

Produktionsausfälle sind nicht nur teuer, sondern schaden auch den Kundenbeziehungen. Daher ist es wichtig, eine reibungslose und effiziente Produktion zu gewährleisten und Service Levels aufrechtzuerhalten, indem Transportzeiten und Ausfallwahrscheinlichkeiten geplant werden.

Lagerhaltungskosten und Sicherheitsbestände

Lagerhaltungskosten können reduziert werden, indem der Transport als „mobiles Lager“ genutzt wird. Dadurch verringert sich der Platzbedarf für die Materiallagerung. Hinzu kommt der Sicherheitsbestand, der als Reserve zur Aufrechterhaltung der Produktion bei Transportverzögerungen oder -ausfällen vorgehalten werden muss.

Den richtigen Kompromiss zwischen all diesen Faktoren für ein gesamtes Netzwerk durch manuelle Planung zu finden, ist nahezu unmöglich. Völlig unmöglich wird es, wenn unvorhergesehene Ereignisse eine schnelle Umplanung erfordern.

Digitale Lösungen für komplexe Aufgaben

Der wichtigste Schritt zur Bewältigung dieser Herausforderung ist die Digitalisierung der Lieferkette. In diesem Zusammenhang wird häufig der Begriff „Digitaler Zwilling“ verwendet. Dieser Begriff ist insofern irreführend, als nie ein ganzes Unternehmen digitalisiert wird, sondern immer nur der Teil, der für das Ergebnis notwendig ist. Die Kunst besteht darin, eine Abstraktionsebene zu finden, die eine optimale Antwort auf die Fragestellung liefert, ohne dabei zu komplex zu werden und unnötig viel Rechenzeit zu verbrauchen.

Sobald das digitale Abbild fertiggestellt ist, können die Auswirkungen von Entscheidungen auf das gesamte Netz simuliert werden. Beispielsweise kann die Frage beantwortet werden, was eine Verzögerung bei der Lieferung einer Schlüsselkomponente in Bezug auf Kosten und Service Level bedeuten würde. Auch die Auswirkungen von Gegenmaßnahmen können berechnet werden. Was würde zum Beispiel passieren, wenn diese Komponente in einer kleineren Charge eingeflogen würde, anstatt auf die Ankunft des verspäteten Containerschiffs zu warten?

In einem solchen System weisen leistungsfähige Algorithmen die verfügbaren Produktions- und Transportressourcen zu, um eine definierte Kapazitätsauslastung und einen definierten Servicelevel zu minimalen Kosten aufrechtzuerhalten – unabhängig davon, wie sich die zugrunde liegenden Bedingungen ändern. Mit Hilfe von Presciptive Analytics gibt OPTANO konkrete Empfehlungen, wie das definierte Ziel erreicht werden kann. Daher sprechen wir oft vom Begriff intelligente Entscheidungsunterstützung.

Beherrschung von Transportlaufzeiten für maximale Effizienz

Die Einbeziehung der Transportzeiten in die Planung des Produktionsnetzwerks ist entscheidend für die Optimierung der Effizienz und die Senkung der Kosten. Durch den Einsatz digitaler Lösungen und fortschrittlicher Optimierungssoftware können Unternehmen Material- und Transportkosten abwägen, die Produktionszuverlässigkeit aufrechterhalten und Lagerkosten minimieren. Dieser Ansatz fördert nicht nur schlanke Produktionsverfahren, sondern stellt auch sicher, dass die Ressourcen effizient eingesetzt werden, um die Nachfrage zu befriedigen. Letztendlich ist die richtige Balance zwischen diesen Faktoren der Schlüssel zu einem schlanken und robusten Produktionsnetzwerk mit hohem Service-Level.

Ich muss meinen Vater also ein wenig korrigieren: Es sollte nicht heißen „Besser haben als brauchen“, sondern „Es ist besser zu haben was man braucht, wenn man es braucht“.

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Denise Lelle
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Manager