Umplanen bei Neuaufträgen mit höchster Priorität

Umplanen bei Neuaufträgen mit höchster Priorität

Wie auf spontane Aufträge mit höchster Priorität reagiert werden kann.

Neulich holte ich meinen Sohn wie gewohnt um 15 Uhr von der Schule ab. Noch auf dem Schulhof sagte er: “Ich bin heute bei Tim eingeladen. Er hatte vergessen, mir seine Einladung zu geben. Es geht um 15:45 los. Bitte, darf ich hin?“. Natürlich setzte er auch direkt seinen süßesten Hundeblick auf.

Natürlich wollte ich ihm den Besuch gerne ermöglichen und in meinem Kopf ratterte es: „Das sind nur noch 45 Minuten… Wir haben nicht einmal ein Geschenk… Ich weiß nicht, wo Tim wohnt… Ich muss auch noch bis 16:00 den Kurzen aus der Kita holen.“ Eine einzige Frage hatte meine ganze Nachmittagsplanung komplett auf den Kopf gestellt.

Auch in der Fertigung kommt es immer wieder vor, dass kurzfristig Aufträge reinkommen, die nicht warten können.
Dabei handelt es sich meist nicht um Notfälle, sondern häufig um Anfragen von wichtigen Kunden, die nicht verärgert werden sollen. Aber was wird dann aus den anderen Aufträgen?

Wir zeigen, wie man mit mathematischer Optimierung aus dieser Situation das Beste herausholen kann.

Ein wichtiger Auftrag kommt rein

Während die Umplanungen bei meinem Kindergeburtstags-Auftrag nur diesen einen Nachmittag betrafen, haben
spontan zwischengeschobende Aufträge gerade in der Fertigung wesentlich weitreichendere Auswirkungen:

  1. Verspätungen minimieren
    Während die Produktion des neuen Auftrags läuft, kann zumindest auf den hierfür benötigten Maschinen kein
    anderer Auftrag produziert werden. Diese Aufträge verschieben sich somit nach hinten. Hierbei sollte nicht einfach der bisherige Produktionsplan nach hinten geschoben werden, da es für die neuen Bedingungen möglicherweise einen besseren Plan gibt, der weniger Verspätungen und damit weniger Kosten bedeutet. Es stellen sich also die Fragen: Bei welchen Aufträgen ist noch etwas Luft nach hinten? Welche Aufträge sollten sich (wenn irgendwie
    möglich) nicht verspäten, bzw. welcher Kunde ist Verspätungen gegenüber toleranter?
  2. Vorhandene Ressourcen optimal nutzen
    Naturgemäß verbraucht die Produktion des neuen Auftrags Ressourcen, die möglicherweise bereits für andere
    Aufträge eingeplant waren. Hierbei gilt es genau zu prüfen, für welche Aufträge überhaupt noch alle Ressourcen vorhanden sind. Aufträge, für deren Produktion Ressourcen fehlen, bzw. erst angeliefert werden müssen, müssen
    im Produktionsplan entsprechend weit nach hinten geschoben werden. Es ist also unter Umständen sinnvoll, einen nicht so wichtigen Auftrag, für den alle Ressourcen vorhanden sind, vorzuziehen, wenn er die Lücke bis zur
    Anlieferung benötigter Teile schließt.
  3. Personal richtig einsetzen
    Für bestimmte Arbeiten wird speziell geschultes Personal benötigt. Durch die Änderungen im Produktionsplan
    verschiebt sich auch die Personalplanung. Gesetzliche Vorgaben, Zusatzkosten für Überstunden und ähnliches müssen bedacht und einkalkuliert werden.



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Der Produktionsplaner ist gefordert

All diese Aspekte muss der Produktionsplaner im Überblick haben. Es gibt unzählige mögliche Produktionspläne und den Plan herauszukristallisieren, der am wenigsten Verspätungen und Zusatzkosten verursacht, ist auf manuellem Weg praktisch unmöglich. Bei all den Restriktionen und Abhängigkeiten überhaupt einen gültigen Plan zu gestalten, benötigt sehr viel Wissen und Erfahrung. Und selbst unter diesen Voraussetzungen braucht es Zeit. Zeit, die Geld kostet, weil der Produktionsplan für das weitere Vorgehen benötigt wird.

Aber wie kann man diesen Prozess beschleunigen?

 

Interessieren Sie sich für unser Factsheet?

Moderne Produktionsplanung?

Mathematische Optimierung kann helfen

 

Wer mathematische Optimierung zur Produktionsplanung nutzt, kann in diesem Fall entspannt bleiben. Als Grundlage dient ein Modell, dass alle Aufträge, Ressourcen, Personalrestriktionen etc. enthält. Den neuen, hochpriorisierten Auftrag im Produktionsplan nach vorne zu ziehen ist vermutlich nicht Teil einer optimalen Lösung und muss deshalb manuell festgelegt werden. Alle weiteren Aufträge werden entsprechend der Vorgaben optimal verteilt und es entsteht ein
Produktionsplan, der für die neue Situation ein optimales Ergebnis liefert.

Dabei ist es für die Optimierung kein Problem alle Restriktionen gleichermaßen im Blick zu behalten.

Mit OPTANO Production manuell priorisieren und optimal umplanen

 

Mit OPTANO production ist das Vorgehen in einem solchen Fall ganz einfach. In unserem Beispiel wollen wir einfachheitshalber einen bereits bestehenden Auftrag um einen Tag vorziehen. (Für einen neuen Auftrag funktioniert das im Grunde genauso.)

Der Auftrag kann im Gantt-Chart einfach per Drag-and-Drop an die gewünschte Position gezogen und dort fixiert
werden. Beim Starten der Optimierung nimmt OPTANO diesen Auftrag als gesetzt an und optimiert alle anderen
Aufträge drumherum. Fertig ist ein neuer, optimaler Produktionsplan, der gleichermaßen den Prioritäts-Auftrag, als
auch alle anderen Restriktionen beachtet.

Aktueller Produktionsplan: Auftrag FA-38115 soll vorgezogen werden
Per Drag-and-drop wird der Auftrag vorgeschoben und manuell fixiert
Der neue Produktionsplan
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Mit OPTANO production schnell und einfach umplanen

OPTANO production kann natürlich wesentlich mehr, als Aufträge priorisieren und drumherum planen. Ob taktische oder operative Planung – mit OPTANO production lassen sich einfach und schnell optimale Pläne ganz nach Ihren
Bedürfnissen erzeugen.

Sie können durch OPTANO production Ihre Liefertreue verbessern und die Maschinenauslastung erhöhen. Ihre
Produktionsplanung bleibt immer optimal und gleichzeitig so, dass Sie aus jeder Situation das Beste herausholen
können.

Wenn sie gerne noch mehr darüber erfahren möchten, welche Bereicherung mathematische Optimierung für die
Produktionsplanung darstellt und was noch alles möglich gemacht werden kann, laden Sie einfach unser Factsheet
„Moderne Produktionsplanung mit Predictive und Prescriptive Analytics“ herunter.

Oder Sie nehmen einfach direkt Kontakt mit uns auf: Unsere Berater stehen Ihnen gerne für alle Fragen zum Thema optimale Produktionsplanung zur Verfügung.

Mit etwas Einsatz ist viel möglich

Um meinem Sohn seinen Prioritäts-Auftrag zu erfüllen, brauchte ich keine mathematische Optimierung, dafür war die Komplexität (lesen Sie auch, was ein Problem eigentlich komplex macht) schlicht nicht groß genug. Allerdings brauchte es schon den Einsatz von zusätzlichem Personal (meinen Mann, der das Besorgen eines Geschenks und das Fahren unseres Sohnes übernommen hat) und zusätzliche Maschinen (mein Fahrrad inkl. Anhänger zum Abholen des jüngeren Sohnes von der Kita). Aber das Leuchten in den Augen unseres Sohnes, als wir ihn abends völlig erschöpft wieder abgeholt haben, waren die Umplanung und die Hektik allemal wert.

Kennen Sie schon unser Factsheet zum Thema?

Wir haben Anwendungsfälle von Predictive und Prescriptive Analytics in der modernen Produktionsplanung in einem Factsheet zusammengestellt. Dieses können Sie hier herunterladen.

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Sabrina Geismann

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Dr. Dominik Hollmann
Head of Product